Neuer RI-Präsident: Olayinka Hakeem Babalola

mánudagur, 27. október 2025

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Nach dem Tod des gewählten Präsidenten SangKoo Yun hat Rotary International seinen Nachfolger ernannt. Olayinka Hakeem Babalola, Mitglied des Rotary Clubs Trans Amadi (Nigeria), wird 2026/27 die Leitung der weltweiten Organisation übernehmen.

Rotary International erlebte einen Sommer, der von einem schmerzlichen Verlust geprägt war. Am 11. August verstarb SangKoo Yun, Präsident elect für das Amtsjahr 2026/27, an den Folgen einer Bauchspeicheldrüsenkrebserkrankung. Bereits einige Monate zuvor hatte er die Organisation über seine Krankheit informiert und angekündigt, dass er sich zurückziehen müsse, um sich seiner Behandlung zu unterziehen. Mit grosser Würde schrieb er seinen Kollegen, dass er die unzähligen Reisen und Verpflichtungen, die mit dem Präsidentenamt verbunden sind, nicht wahrnehmen könne: «Trotz meines Willens, dieses Amt auszuüben, muss ich mich dem Rat meiner Ärzte beugen.» In seiner Botschaft bekräftigte er auch seine unerschütterliche Verbundenheit mit Rotary: «Es war mir eine grosse Ehre und Freude, unsere Organisation zu leiten. Ich werde weiterhin nach Kräften dienen, denn meine Liebe zu Rotary und mein Engagement für unsere Mission sind nach wie vor ungebrochen.»

Sein Tod kurz nach dieser Ankündigung hat Rotarier weltweit tief bewegt. Der Präsident von Rotary International 2025/26, Francesco Arezzo, würdigte Yuns Weitsicht und Mut und erinnerte an seine vorbildliche Führungsstärke und seinen bedeutenden Beitrag zur Organisation. Vor diesem schwierigen Hintergrund trat der Vorstand von Rotary International zu einer Sondersitzung zusammen. Gemäss der Satzung und den Richtlinien der Organisation musste er einen neuen Präsidenten aus den Kandidaten wählen, die vom Nominierungsausschuss im August 2024 geprüft worden waren. Die Situation war beispiellos: Selten in der jüngeren Geschichte von Rotary musste ein Präsident sein Amt noch vor dessen Antritt niederlegen. Nach Beratungen entschied sich der Vorstand für Olayinka Hakeem Babalola. Der nigerianische Ingenieur, der 1988 seinen Abschluss machte, ist seit über 30 Jahren Mitglied von Rotary. Seine Wahl symbolisiert nicht nur die Kontinuität des rotarischen Engagements, sondern auch die Vielfalt einer wahrhaft globalen Organisation.

Der neu gewälte Präsident für 2026/27, Olayinka Hakeem Babalola

Babalola war 25 Jahre lang in der Öl- und Gasindustrie tätig, bekleidete Führungspositionen bei Shell PLC und leitete Projekte auf vier Kontinenten. Auf der Grundlage dieser internationalen Karriere gründete er anschließend zwei Unternehmen: Riviera Services Ltd., spezialisiert auf die Lieferung von Öl- und Gasinfrastrukturen, und Lead and Change Consulting, eine Beratungsfirma für Führung und organisatorische Leistung. Seine beruflichen Mitgliedschaften zeugen von seiner Verankerung im wirtschaftlichen und sozialen Gefüge: Er ist Mitglied der Nigerian Society of Engineers, des Institute of Security Professionals und der Association of Change Management Practitioners und engagiert sich außerdem im Jericho Business Club, der Empfehlungen an die Behörden in Fragen der Wirtschafts- und Sozialpolitik ausspricht.

Ein Rotarier im Dienste der Welt

Babalola war von 1988 bis 1994 Rotaracter und ist seit 1994 Mitglied des Rotary Clubs Trans Amadi. Er war 2011/12 Distrikt-Governor und gehörte anschließend von 2018 bis 2020 dem Vorstand von Rotary International an, dessen Vizepräsident er 2019/20 war. Besonders bemerkenswert ist sein Engagement im Kampf gegen Polio. Sein Heimatland Nigeria galt lange Zeit als eines der hartnäckigsten Seuchenherde. Er spielte eine Schlüsselrolle in der Kommission „End Polio Now: Countdown to History” (2017–2023, Vizepräsident von 2017 bis 2020) und ist seit 2013 auch Mitglied des nationalen PolioPlus-Komitees von Nigeria, dessen Berater er seit 2016 ist. Als die Weltgesundheitsorganisation im August 2020 die afrikanische Region offiziell für frei von wilden Polioviren erklärte, gehörte Babalola zu denen, die die historische Bedeutung dieses Erfolgs ermessen konnten. 

SangKoo Yun ist dieses Jahr an Bauchspeicheldrüsenkrebs gestorben

Der verheiratete Familienvater verkörpert eine professionelle, humanistische Führungsstärke, die tief in den Werten von Rotary verwurzelt ist. Seine Unterstützung für die Rotary Foundation ist konkret: Er ist Mitglied des Arch Klumph Circle und hat eine Gedenkstiftung gegründet, um die Nachhaltigkeit der Aktion zu gewährleisten. Parallel dazu engagiert er sich in anderen humanitären Organisationen, darunter ShelterBox UK, wo er ehrenamtlich als Verwaltungsratsmitglied tätig ist, und Safe Blood Africa, dessen Direktor er ist. Für sein Engagement wurde er mit zahlreichen Auszeichnungen geehrt, darunter der Africa Centennial Heroes Award, der regionale Preis „Für eine Welt ohne Polio“, der Rotary-Preis „Service Above Self“ sowie die Verdienstauszeichnung der Rotary Foundation.

Mit dem vorzeitigen Tod von SangKoo Yun hat Rotary International einen angesehenen und visionären Führer verloren. Mit der Ernennung von Olayinka Hakeem Babalola blickt die Organisation jedoch zuversichtlich in die Zukunft. Seine internationale Karriere, sein unermüdliches Engagement im Kampf gegen Polio und seine langjährige Erfahrung bei Rotary machen ihn zu einem Präsidenten, der für die Herausforderungen von morgen gerüstet ist. Über Zahlen und Titel hinaus erinnert sein Werdegang an das Wesen von Rotary: Frauen und Männer mit unterschiedlichem Hintergrund zusammenzubringen, um ihr Fachwissen in den Dienst des Gemeinwohls zu stellen. Wenn Babalola 2026 sein Amt antritt, wird dies auch ein starkes Symbol sein: das einer Organisation, die trotz aller Widrigkeiten weiter voranschreitet, ihrer Mission des Dienstes treu bleibt und offen für die Welt ist.