Die Rotary Uni des Distrikts 1990 wurde unter der Leitung von Governor René-Marc Blaser in ihrem Format angepasst. Sie bot unter anderem zwei Workshop-Sessions und gab der Vorstellung von Institutionen, die Rotary nahe stehen, breiten Raum. Der rotarische Dienst stand auch im Mittelpunkt des Vortrags von Peter Brey, der sich mit Philantropie befasste.
Am Tag nach der Uni des Distrikts 1990 stand Governor René-Marc Blaser noch ganz unter dem positiven Eindruck einer schönen, erfolgreichen und weithin geschätzten Veranstaltung. Er war nicht nur für das Programm gelobt worden, sondern auch für seinen sehr persönlichen und, was ungewöhnlich ist, politischen Schlussteil. René-Marc Blaser ist sich dessen bewusst: „ Ich weiß, dass Rotary unpolitisch sein will, aber ich konnte es mir nicht verkneifen, ein paar Worte zu den Wahlen in den USA zu sagen“. Und so richtete er sich an das rotarische Publikum: "Ich weiss nicht, wie Sie darüber denken, aber ohne mich in die Politik eines Drittlandes einmischen oder inhaltlich Stellung beziehen zu wollen, war ich doch sehr enttäuscht, dass man mit einer schmutzigen Sprache in den Wahlkampf ziehen kann, unablässig Drohungen und Beleidigungen ausstossen und seine Hassrede auf der Verunglimpfung anderer aufbauen kann, indem man Lügen und Unwahrheiten verbreitet, um schliesslich an die Spitze einer der grössten Mächte der Welt gewählt zu werden und dabei weit über 73 Millionen Wähler auf sich vereint. Das ist auf jeden Fall das Gegenteil aljener Werte, die mir wichtig sind, an die ich glaube und weiterhin glauben werde, selbst auf die Gefahr hin, als naiv zu gelten. Ich möchte meine Rede mit einem Zitat von Bob Marley beenden, das ich Ihnen gerne mit auf den Weg gebe: „Der Wert eines Menschen wird nicht an seinem sozialen Status gemessen, sondern daran, wie er mit anderen umgeht“.
250 Rotarierinnen und Rotarier des Distrikts 1990 hatten sich im Centre Hospitalier Universitaire Vaudois (CHUV) in Lausanne eingefunden, obwohl der Beginn der Veranstaltung im Vergleich zum Vorjahr um eine halbe Stunde vorverlegt worden war. Governor René-Marc Blaser hatte zusammen mit seinem Kabinett und seinem Nachfolger ein umfangreiches Programm zusammengestellt, das zwei Workshop-Sessions umfasste, von denen sich eine auf rotarische Institutionen konzentrierte. PolioPlus, Mine-ex, ShelterBox und die Water Survival Box: René-Marc Blaser wollte die wertvolle Arbeit dieser rotarischen Stiftungen und Vereinigungen in den Vordergrund stellen. Nach einer Einführung durch seinen Stabschef, Guy Constantin, wurden deren Aktivitäten im Plenum jeweils zehn Minuten lang von Olivier Rosenbauer, Reto Stump, Marc-Antoine Surer und Marco Baur vorgestellt. "Der Kampf gegen Polio, die Hilfe für Opfer von Landminen, die Hilfe für Opfer von Katastrophen oder Konflikten und die Versorgung von Katastrophengebieten mit sauberem Trinkwasser werden von Institutionen getragen, die uns nahe stehen. Diese Arbeit verdient es, einem möglichst breiten Publikum im Detail bekannt zu sein", so René-Marc Blaser. Der Workshop richtete sich daher an alle Teilnehmenden. Nur die Präsidenten und die angehenden Präsidenten, die an den fèr sie bestimmten Workshops teilnehmen mussten, konnten nicht am Plenums-Workshop teilnehmen“, erklärt der Governor.
Für die zweite Session konnte zwischen den Workshops zu Polaris, der Rotary Foundation, dem Berufsdienst und einem Workshop für Neumitglieder gewählt werden. Und um das Programm nicht zu überladen, konzentrierte sich die diesjährige Uni auf einen einzigen Vortrag. Peter Brey, ehemaliger Direktor der Leenaards-Stiftung von 2012 bis 2023, zuvor CEO der Stiftung Terre des hommes und derzeit Mitglied des Stiftungsrats der Fondation Caux, lud sein Publikum dazu ein, über Wohlfahrt und Nützlichkeit nachzudenken. Er schloss mit einer Botschaft, in der er alle ermutigte, im Rahmen seiner Möglichkeiten zu handeln und nicht darauf zu warten, dass der andere den ersten Schritt macht.