Junge Berufsleute mit ansteckender Leidenschaft

mánudagur, 29. júlí 2024

Denise Lachat

Zum Abschluss seines Gouverneursjahrs feierte Simon Bichsel noch einmal den Berufsdienst: Vier junge Botschafter der Swiss und der World Skills gaben einen persönlichen Einblick in den Mehrwert der Berufslehre. Nachfolger René-Marc Blaser stellt das neue Jahr des Distrikts unter den Leitspruch «Handeln, um eine solidarische Zukunft zu schaffen».

Sie sind jung, sie sind ambitioniert, und sie haben alle vier bei den Berufsmeisterschaften in der Schweiz (Swiss Skills) wie auch international (World Skills) Medaillen geholt: Elias Gogniat, Florent Lacilla, Roman Rufener und Marina Schneider. Die jungen Berufsleute machten an einem Podium unter der Leitung von Simon Bichsel zum Abschluss der letzten Distriktversammlung im rotarischen Jahr deutlich, welchen Wert eine Schweizer Berufslehre hat. Erstens sind die jungen Frauen und Männer gemäss eigenen Aussagen glücklich mit der Wahl ihres Handwerks, sei das als Schreiner oder als Malerin, und zweitens stehen ihnen dank des eidgenössischen Fähigkeitsausweises ganz viele Türen in die weitere berufliche Zukunft offen. Zwei von ihnen haben die Meisterprüfung abgelegt und bilden nun selbst Lernende aus, bei Marina Schneider kommt ein Abschluss als Berufsschullehrerin hinzu. Florent Lacilla bereitet sich mit Weiterbildungen auf die Übernahme des Familienunternehmens, eine Garage im freiburgischen Matran, vor. Sowohl Florent Lacilla wie auch Elias Gogniat waren von ihren Lehrkräften dank ihrer ausgezeichneten schulischen Leistungen übrigens zum Studium gedrängt worden. Dass sie trotzdem ihren Weg der Lehre gingen, wurde vom Publikum mit spontanem Applaus verdankt. Dank ihrer hervorragenden Leistungen an den Swiss und den World Skills sind sie die idealen Botschafter für das Gütesiegel der Schweizer Berufslehre. Allerdings wurde am Podium auch deutlich, dass die Meisterschaften in den Betrieben besser bekannt gemacht werden sollten, notabene in der Westschweiz, die stärker auf den universitären Weg ausgerichtet ist. «Da tragen wir alle Verantwortung», appellierte Simon Bichsel, der den Dreiklang «Werte-Bildung-Beruf» ins Zentrum seines Gouverneurjahrs gestellt hatte, an das Publikum. Mit dem Berufsdienst als Jahresthema habe er in den Clubs aber sehr positives Echo erhalten; viele seien motiviert, dazu (weitere) Projekte zu lancieren.

«Weil wir es gemeinsam tun»

Zu den erwähnten Werten zählt notabene die rotarische Gemeinschaft, und ohne diese wäre dieses Jahr als Gouverneur nicht zu schaffen gewesen, wie Simon Bichsel mit hörbarer Emotion in der Stimme betonte. «Ich hatte ein Team von fast 30 Menschen um mich. Ich habe meine Jahresziele weitgehend erreicht, weil wir es gemeinsam getan haben.» Sein erst zehnjähriger Club, der RC Bern-Kirchenfeld, wusste nach den Worten dessen Präsidenten Thomas Peyer im Vorfeld nicht, «was es konkret bedeutet, den Gouverneur eines Distrikts zu stellen». Doch sie hätten die Chancen höher gewertet als die Risiken und sich darum für Simon Bichsels Kandidatur eingesetzt. Immerhin galt es, nicht nur den Gouverneur zu unterstützen, sondern auch drei grosse Anlässe zu organisieren, nicht zuletzt als Gastgeberin der 100-Jahr-Feier von Rotary Schweiz/Liechtenstein im Berner Kursaal, wo auch die Konferenzen der drei Distrikte zeitgleich stattfanden. Thomas Peyer freute sich über das Resultat: «Wir sind an diesen Aufgaben gewachsen und zusammengewachsen und haben trotz dieser Events den Gemeindienst weitergeführt».

Im Rahmen der Konferenz des Distrikts 1990 wurden zahlreiche Persönlichkeiten für ihre herausragenden Leistungen mit Auszeichnungen verdankt oder auch verabschiedet, so die langjährige Distriktsekretärin Claire Neyroud. Zum Zeichen der Amtsübergabe hängte danach der Berner Simon Bichsel seinem Nachfolger, dem Waadtländer René-Marc Blaser, das schwere blau-weisse Gouverneurs-Collier um den Hals, während bei Rotaract das rote und noch leichte Band von Vincent Menne zu Theophile Houessou wechselte. Ein Programmpunkt war im Drehbuch nicht notiert: Gordon McInally, Präsident von Rotary International, der zur 100-Jahr-Feier von Rotary Schweiz/Liechtenstein nach Bern gereist war, stattete der Distriktkonferenz einen Überraschungsbesuch ab und richtete sich zur Freude des Gouverneurs mit Dankesworten an die Anwesenden.

Gouverneur Simon Bichsel hatte zu einem Podium über Berufsmeisterschaften eingeladen