Staunen, spielen, wachsen

viernes, 12 de septiembre de 2025

Anne-Sophie Laumans-Ziegler/red

Seit dem 16. Juni 2025 hat eine langjährige Herzensangelegenheit einen festen Rahmen: Mit der Vereinsgründung von Kids Camp Switzerland wurde das beliebte Camp auf stabile Beine gestellt.

Getragen wird der neue Verein von vier engagierten Persönlichkeiten – Anne-Sophie Laumans-Ziegler, PDG Hanspeter Pfister, Moritz Kitzwegger und Fabrizia Fappiano –, die das Projekt seit Jahren mit Herzblut begleiten. Ihr Ziel: Kindern unabhängig von Herkunft oder persönlichen Startbedingungen einen Ort zu schenken, an dem sie Freiheit und Geborgenheit spüren.

Die diesjährige Ausgabe des Kids Camps führte 38 Kinder ins Berner Oberland. Unter dem Motto «Space – Weltall» begaben sie sich auf eine einwöchige Reise durch unbekannte Galaxien. Gleich zu Beginn wurden die Gäste zu kleinen Astronauten, die von Planet zu Planet reisten – einmal zum «Wissenschaftsplaneten», wo Raketen gebastelt und Ideen ausprobiert wurden, dann hinaus in die Natur, wo Rätsel und Mutproben auf sie warteten. Jedes Kind brachte etwas Eigenes ein, jede Rakete wurde zum Unikat. Es war ein Staunen, das ansteckte.

Ein besonderer Höhepunkt war der Ausflug auf die Wispile. Schon die Gondelfahrt war für manch einen ein echtes Abenteuer. Oben angekommen, warteten Bergpanorama, Streichelzoo und eine Natur-Suchaktion. «Schau, ein Käfer!», rief ein Junge, während ein anderes Kind die Hand über weiches Moos streifen liess. Solche Augenblicke zeigten, dass echte Entdeckungen dort beginnen, wo Neugier und Aufmerksamkeit den Blick schärfen.

Zurück im Camp ging es sportlich weiter – bei Olympischen Spielen, die weniger Wettkampf als vielmehr gegenseitiges Anfeuern und Trösten waren. Bei den Superheldenspielen zeigte sich, wie viel Mut in jedem Kind steckt, auch ganz ohne Maske oder Cape. Und bei der grossen Wasserschlacht wurde aus Zurückhaltung pure Lebensfreude: Kinder, die sonst still am Rand standen, verwandelten sich in Wasser-Ninjas – und am Ende war kaum jemand trocken.

Wenn der Tag langsam zur Ruhe kam, begann eine andere Magie. Am Lagerfeuer flackerte das Holz, Lieder mischten sich mit Geschichten, und über der Glut wurden Marshmallows langsam goldbraun. Es war der Moment, in dem die Lautstärke sank und das Vertrauen wuchs. Manche Kinder erzählten zum ersten Mal etwas Persönliches, andere lauschten einfach nur – und spürten: Ich gehöre dazu.

Die Disco-Nacht wurde zu einem Fest des Mutes. Wer am Anfang kaum seinen Namen nennen wollte, stand plötzlich im Licht, sang ein Lied oder wagte einen Tanz. Unsicher vielleicht, mit zitternden Händen, aber getragen von Applaus und freundlichen Blicken.

Beim legendären Showtime-Abend schliesslich platzte das Zelt fast vor Energie. In Gruppen hatten die Kinder Sketche vorbereitet, kleine Tänze einstudiert oder Zaubertricks geübt. Da stolperte jemand über die Pointe, dort gelang ein Kunststück, und überall war Gelächter, Staunen, Begeisterung. Kein Auftritt blieb unbeachtet: Jedes Kind, das die Bühne betrat, wurde gefeiert, und mit ihm das Team, das diesen Mut möglich gemacht hatte.

Zum ersten Mal waren auch Kinder aus der französisch- und italienischsprachigen Schweiz mit dabei, ermöglicht durch die Unterstützung der Rotary Clubs Nyon und Lugano. Neun zusätzliche Teilnehmer sorgten für neue Begegnungen, neue Freundschaften und ein starkes Signal, dass Gemeinschaft keine Sprachgrenzen kennt.

Besonders prägend war die erstmals umgesetzte Toys Donation. Über Wochen hatten Rotarier und Rotaracter Sachspenden gesammelt – vom Zelt bis zum Gesellschaftsspiel, vom Bastelmaterial bis zum Sportgerät. So entstand ein neuer Lagersatz, der dem Camp eine stabile Grundlage gab. Für die Kinder war spürbar: Hier ist nichts zufällig, hier wurde alles mit Liebe und Sorgfalt für sie vorbereitet. Die Aktion war ein echtes Gemeinschaftswerk: So trugen die Rotaract Clubs Basel, Zürich, Winterthur und Liechtenstein sowie diverse Rotary Clubs aus Zürich (v.a. Glattal, City, Bellevue, Turicum und der Rotary eClub 2000) Material, Ideen und Energie bei.

Am Ende, wenn die Taschen gepackt und die Zelte eingerollt waren, blieb mehr als nur die Erinnerung an Spiele und Ausflüge. Es blieben Geschichten, das Gefühl von Zugehörigkeit und eine Leichtigkeit, die viele der kleinen Gäste von zuhause nicht kennen. Für die Helfer, unter denen Rotaracter und Rotarier ebenso vertreten waren wie frühere Camp-Teilnehmer, blieb Dankbarkeit: für all das Vertrauen, für jede Stunde Einsatz, für das Gefühl, gemeinsam etwas Grösseres geschaffen zu haben.

Kids Camp Switzerland 2025 hat gezeigt, wie aus einem kleinen Funken ein heller Stern werden kann – wenn die rotarische Familie ihre Kräfte bündelt, und wenn Menschen mit einer gehörigen Portion an Ausdauer und Herzblut bei der Sache sind.

Das OK des diesjährigen Kids Camp Switzerland