Projekte wie ROKJ LOE entstehen nicht von allein, sie brauchen Energie, Durchhaltewillen und jemanden, der Verantwortung trägt. Rot. Hermann Mathis ist so jemand. Als Gründungspräsident hat er den Verein ROKJ LOE mitaufgebaut, verankert und geprägt. Jetzt gibt er sein Amt weiter. Ein guter Moment, um das Projekt näher zu beleuchten – und einen der Menschen dahinter.
ROKJ, das steht für «Rotary für Kinder und Jugendliche». Die Idee: Unkompliziert und zielgerichtet dort Hilfe leisten, wo sie gebraucht wird, etwa bei Zahnarztrechnungen, Schulmaterial oder Ferienlagern. ROKJ versteht sich als Ergänzung zu bestehenden sozialen Hilfssystemen und handelt schnell, unbürokratisch und nah am Menschen.
LOE wiederum steht für Linth, Obersee, Einsiedeln – und für ein Netzwerk von fünf Rotary Clubs, die sich gemeinsam engagieren: Einsiedeln, Glarus, Ufenau, Linthebene und Oberer Zürichsee. Unterstützt werden sie von Rotaract Glarus.
Seinen Anfang nahm ROKJ LOE dank des Engagements zweier Clubpräsidenten: Hermann Mathis (RC Glarus) und Pius Birchler (RC Einsiedeln) trieben die Gründung gemeinsam voran – mit Erfolg. Dass diese Zusammenarbeit sogar distriktsübergreifend funktioniert, zeigt, wie verbindend die rotarische Idee sein kann.
Als der Verein ROKJ LOE im April 2019 offiziell aus der Taufe gehoben wurde, ahnte noch niemand, dass wenig später eine Pandemie alles ausbremsen würde. Trotzdem gelang es dem Vorstand, unter der Leitung von Hermann Mathis tragfähige Strukturen zu schaffen. Mit der Unterstützung erfahrener Rotarierinnen wie Nicole Wenger und bestehenden Vorlagen aus anderen ROKJ-Regionen nahm der Verein rasch Fahrt auf.
Heute ist ROKJ LOE in der Region bestens verankert, arbeitet mit Fachstellen zusammen und erreicht Kinder und Jugendliche, die sonst leicht durch das Raster fallen würden.
Die Arbeit im Hintergrund ist oft unsichtbar, dabei ist sie grundlegend für den Erfolg. Wenn ROKJ LOE heute gut dasteht, ist das auch ihm zu verdanken: Hermann Mathis, dem Gründungspräsidenten. Wir haben ihm drei Fragen gestellt.
Was war die grösste Herausforderung beim Aufbau?
Hermann Mathis: Zunächst das Erfreuliche: Alle angefragten Clubpräsidenten und Mitglieder haben rasch und zustimmend auf die Idee des ROKJ-Clusters reagiert. Auch auf meine Bitten um bestehende Statuten, Wegleitungen oder Handbücher hin erhielt ich schnell und unkompliziert hilfreiche Rückmeldungen. Die grösste Herausforderung bestand letztlich darin, gemeinsame Termine für die nötigen Treffen zu finden, um die Gründung vorzubereiten und umzusetzen.
Was hat Sie persönlich motiviert, so viel Zeit und Energie in das Projekt zu investieren?
ROKJ unterstützt Kinder und Jugendliche nicht irgendwo auf der Welt, sondern direkt in unserer Umgebung – also Kinder und Jugendliche aus dem eigenen Umfeld, aus der Nachbarschaft. Und das schnell und unbürokratisch. Das hat mich überzeugt. ROKJ ist ein grossartiges rotarisches Projekt – für die Idee gebührt Toni Schönenberger immer wieder grosser Dank. Hinzu kam ein engagierter Vorstand bei ROKJ LOE: Die vertrauensvolle Zusammenarbeit hat mir stets viel Freude gemacht.
Was geben Sie anderen mit, die ähnliche Initiativen starten wollen?
Die künftigen Mitgliedsclubs eines neuen ROKJ-Clusters, die ja später auch einen jährlichen Beitrag leisten, sollten von Anfang an gut informiert und überzeugt sein. Ist dieser Rückhalt da, steht einer erfolgreichen Gründung kaum etwas im Weg. Bei Fragen unterstützen die bestehenden ROKJ-Cluster gern mit ihrer Erfahrung. Ein solches Projekt im Rahmen des ROKJ-Programms bringt allen Beteiligten viel Freude und Genugtuung. Und ganz grundsätzlich gilt: Jede Rotarierin und jeder Rotarier in der Schweiz und in Liechtenstein sollte rokj.ch kennen!
An der Mitgliederversammlung vom 16. Juni trat Hermann Mathis von seinem Amt zurück, doch er bleibt dem Verein als Vorstandsmitglied erhalten. Auch der bisherige Vizepräsident Christof Birchmeier gab den Staffelstab weiter. Neu gewählt wurden Reto Krismer (RC Einsiedeln) als Präsident und Christoph Meier (RC Linthebene) als Vizepräsident.
Mit neuer Energie, gewachsener Erfahrung und dem Rückhalt zweier Distrikte blickt ROKJ LOE zuversichtlich in die Zukunft – ganz im Sinne dessen, was Rotary ausmacht: Helfen, wo Hilfe gebraucht wird.