Gemeinsam in die gleiche Richtung

lunes, 15 de agosto de 2022

Ulrike Kässbohrer & Anne Scerri

Mit diesem Motto gestaltet Isabel Caduff ihr Governor-Jahr 2022/23. In einem kurzen Interview gibt sie Einblicke in ihre Ziele und ihr Sozialprojekt.

Was ist die Motivation für diesen Leitspruch, Isabel?

Wir sind eine grosse Gemeinschaft starker Frauen mit den unterschiedlichsten Talenten und Potenzialen, aber mit den gleichen Zielen: Freundschaft, Dienst am Nächsten und internationale Verständigung. Gemeinsam machen wir etwas Gutes für andere. Gemeinsam sind wir stark! Das Motto impliziert, dass wir Freude haben, gemeinsam etwas zu schaffen, dass wir uns nicht alleine fühlen, sondern dass wir wissen, es gibt jemanden, der hilft. Für mich ist es wichtig, dass man keine Angst hat, ein Amt zu führen, denn es ist immer Eine da, die hilft.

Verrätst Du uns mehr über Dein Sozialprojekt?

Das Sozialzentrum «Haus Maria Theresia» liegt in einer der ärmsten Randzonen der Stadt Teresina. Dort sind Kinder und Jugendliche stundenlang auf sich allein gestellt, und Gewalt, Drogenkonsum oder gar Prostitution lauern auf der Gasse. Trägerinnen des Hauses sind die Ilanzer Dominikanerinnen. Sie zeichnen sich seit ihren Anfängen 1865 durch ihr soziales Engagement in der Surselva, insbesondere zugunsten von Mädchen und Frauen aus. Seit 1952 wirken sie auch in Brasilien. Die Schwestern haben die Familien dort seither begleitet. Ihr erster Versammlungsraum war ein mit Palmblättern gedeckter Unterstand. Daraus ist ein integrales Sozialzentrum entstanden.

Heute besuchen rund 200 Kinder im Alter von 6 bis 14 Jahren das «Haus Maria Theresia» als Tagesstätte. Es bildet einen geschützten Rahmen, in dem die Kinder liebevoll betreut und gefördert werden und verlässlich eine warme Mahlzeit am Tag erhalten. Ein zweiter Schwerpunkt besteht darin, interessierten Frauen und Müttern aus dem Armenviertel Kurse anzubieten, um einen Nebenerwerb zu erlernen. Dazu lernen rund 80 Frauen wöchentlich Dinge wie Kochen, Maniküre/Pediküre, Coiffeur. Jede ist willkommen, gleich welcher Konfession oder Religion.

Wie bist Du auf das Projekt gekommen?

Zu dem Projekt kam ich durch meine IW Freundin Natalia Gliott. Ihre begeisternde Erzählung nach einer Reise durch Brasilien machte mich neugierig. 

Viel Glück und herzlichen Dank für deine Ausführungen, Isabel.

Interview: Ulrike Kässbohrer, Übersetzung; Anne Scerri


Das Sozialzentrum «Haus Maria Theresia» liegt in einer der ärmsten Randzonen der brasilianischen Stadt Teresina