Der Rotaract-Tag bei den Vereinten Nationen in Genf inspirierte junge Führungskräfte, in ihren Gemeinschaften zu Akteuren des Wandels zu werden, indem sie den Dialog fördern und eine nachhaltige Zukunft gemeinsam gestalten.
Fast 200 Teilnehmer aus fünf Kontinenten und fast fünfzig Ländern – vor allem aus Europa – waren anwesend. Die Mehrheit der Rotaracter und die vielen Rotarier trugen bei zu einem lebendigen Dialog, der den Weg für gemeinsame Projekte und ein besseres Verständnis zwischen den Generationen ebnete.
Diese Veranstaltung zeigte den Rotaractern und anderen zukünftigen Führungspersönlichkeiten, dass Multilateralismus ein sichererer Weg zum Frieden ist als Abgrenzung und Isolation. Da Ausgrenzung zu Konflikten führt, ist die Zusammenarbeit mit internationalen Organisationen, die Nationen unabhängig von ihrer Kultur, Religion, politischen Ausrichtung oder ethnischen Herkunft vertreten, essenziell. Das zweieinhalbtägige Programm unterstrich die Bedeutung der Kooperation zwischen diesen Organisationen und der Zivilgesellschaft, wie es die UN-Nachhaltigkeitsziele empfehlen, und deren positiven Einfluss auf den Frieden. So vermittelte es ein tieferes Verständnis der globalen Herausforderungen, denen sich internationale Organisationen gegenübersehen.
Der 31. Oktober stand im Zeichen humanitärer Fragen zu Flüchtlingen und Migranten. Die Veranstaltung wurde durch Tatiana Valovaya, Generaldirektorin der Vereinten Nationen, eröffnet. Walter Gyger, ehemaliger Botschafter der Schweiz, betonte die Wichtigkeit des Dialogs und gemeinsamer Lösungen statt Spaltung und Machtkonfrontationen. Gaby Moreno, Rotary-Botschafterin und Grammy-Gewinnerin, teilte ihre Erfahrungen als Flüchtling, nahm an einer Diskussionsrunde teil und performte mehrere ihrer Lieder – ein starkes Symbol der Solidarität mit den weltweit Vertriebenen. Führungen durch das Palais des Nations, das historische Zentrum des Völkerbundes, boten Einblicke in die Geschichte der UN und deren Verbindung zu Rotary. Am Galaabend wurden Friedensprojekte von Rotaractern vorgestellt, die dank der Unterstützung zahlreicher Clubs fortgeführt werden. Die Worte von Governor René-Marc Blaser über die Bedeutung des Engagements junger Generationen für zukünftige politische Entscheidungen fanden bei den Anwesenden grossen Anklang.
Am Freitag, dem 1. November, präsentierte die Weltorganisation für geistiges Eigentum (WIPO) die Rolle anderer technischer internationaler Institutionen. Daren Tang, Generaldirektor der WIPO, hob die Bedeutung der Arbeit an neuen Technologien wie künstlicher Intelligenz hervor. Die WHO beleuchtete ihre wichtige Rolle und die Zusammenarbeit mit Partnern wie UNICEF in globalen Krisen. Eine Diskussionsrunde zwischen WIPO und WHO ging auf Herausforderungen bei der Arzneimittelversorgung in Entwicklungsländern ein. Der WTO-Vertreter betonte die Notwendigkeit des Dialogs zwischen Nationen und gemeinsamer Lösungsfindung. Nicole Schwab vom Weltwirtschaftsforum rief die neue Generation zum Wandel auf. Der Tag endete mit einem Gespräch zwischen CERN-Direktor Prof. Rolf Heuer und RI-Director Alain Van de Poel über Kooperationsmöglichkeiten für Friedensprojekte. Jean-Luc Perrin, Rotary-Vertreter, schloss den Tag mit einem Aufruf an die junge Generation: „Seid keine Follower, sondern Leader, die mit Überzeugung und Engagement ihre Zukunft gestalten!“
Tägliche Diskussionsrunden boten Raum für Austausch und Kooperationen. Künftige gemeinsame Projekte wurden besprochen, die Rotaracter in Gruppen weiterverfolgen.
Am 2. November endete das Event mit einer CERN-Präsentation und einem Besuch des CERN Science Gateway. Die Einblicke in die Grundlagenforschung öffneten den Rotaractern die Augen für die Bedeutung dieser Arbeit für unser tägliches Leben.
Eine Teilnehmerin aus dem Libanon sagte: „Im Libanon herrscht Krieg. Ich kam verzweifelt her und gehe mit neuer Hoffnung zurück!“
Stephanie Urchick, designierte RI-Präsidentin 2024/2025, und Holger Knaack, Präsident elect der Rotary Foundation, nahmen mit weiteren RI-Führungskräften teil.
Dieses Event wäre ohne das Organisationskomitee um Sanela Music und Jean-Luc Perrin sowie Rotaracter Laura Sasse, Adnan Mujanovic, Rastko Zeljkovic, Hajnalka Nemes und Sara Hazen nicht möglich gewesen. Ein Dank gilt den Distrikten der Schweiz (1980, 1990, 2000), Italien (2042), Deutschland (1830), Frankreich (1710 und 1780) sowie dem Rotary Club Genève Internationale für ihre finanzielle Unterstützung.