Mit unterschiedlichsten Aktionen feiert die rotarische Gemeinschaft Ende Oktober den Welt-Polio-Tag. Rund um den Erdball nutzt man diese Gelegenheit, um auf die Fortschritte im Kampf gegen die Kinderlähmung aufmerksam zu machen. Während Rotary International offiziell den 24. Oktober zum Welt-Polio-Tag erhoben hat, wird er im deutschsprachigen Raum am 21. Oktober – und damit an einem Wochenende begangen.
PolioPlus ist das grösste und bedeutendste Projekt, das Rotary in seiner 118-jährigen Geschichte angepackt hat. Seit 1988 ist es uns dank intensivster Impfkampagnen gelungen, die meisten Teile der Welt von der Kinderlähmung zu befreien. Dank der massiven Fortschritte in den vergangenen Jahren rückt das Ziel jetzt in greifbare Nähe: Innerhalb der nächsten Jahre soll die Übertragungskette endgültig unterbrochen sein – und das überall auf dem Planeten.
Im Kampf gegen die Krankheit darf Rotary auf die Unterstützung schlagkräftiger Partner setzen: Neben der Weltgesundheitsorganisation sind bei der «Global Polio Eradication Initiative» (kurz: GPEI) auch die Bill & Melinda Gates Stiftung, das Kinderhilfswerk UNICEF und die US-amerikanische Gesundheitsbehörde CDC mit am Start. Ihrem gemeinsamen Engagement ist es zu verdanken, dass sich seit dem Start des Projekts Mitte der 80er Jahre unfassbar viel getan hat: Gab es damals noch 125 Länder mit 350000 Neuinfektionen pro Jahr, so hat sich deren Zahl bis heute auf eine Handvoll reduziert. Nur in zwei Ländern der Welt – in Afghanistan und Pakistan – ist die Bevölkerung noch akut von Polioviren bedroht.
Doch mit welcher Art von Krankheit haben wir es da eigentlich zu tun? Poliomyelitis, kurz: Polio, ist eine von Viren ausgelöste, ansteckende Infektionskrankheit, die die Nervenzellen im Rückenmark befällt. Die Ansteckung erfolgt fäkal-oral, also über die Aufnahme von verschmutzten Lebensmitteln oder Wasser. Auch Schmierinfektionen sind möglich. Das Virus vermehrt sich im Rachen und im Magan-Darm-Bereich und gelangt über die Blutbahn in das Rückenmark und den Hirnstamm. Dort werden Nervenzellen zerstört, was zur Lähmung einzelner Muskeln bzw. ganzer Muskelgruppen führt.
Die Ausprägung von Krankheitssymptomen fällt sehr unterschiedlich aus: Der Grossteil der Infizierten (bis zu 95 Prozent) bemerkt überhaupt keine gesundheitlichen Einschränkungen; andere Patienten leiden vorübergehend unter grippeähnlichen Symptomen. Nur bei 0,5 bis 1 Prozent aller Infizierten kommt es zu einem schweren Verlauf mit der charakteristischen Lähmung von Muskeln.
Die Tatsache, dass nur ein äusserst kleiner Prozentsatz der Infizierten überhaupt Symptome entwickelt, und die lange Inkubationszeit von bis zu vier Wochen bis zum Auftreten von Krankheitszeichen machen deutlich, dass nur massive Impfmassnahmen die epidemische Ausbreitung von Polio verhindern können. Auf jeden offensichtlich Erkrankten kommende hunderte von Patienten, die vermeintlich symptomfrei, aber dennoch ansteckend sind. Sobald ein einzelner Krankheitsfall auftritt, muss daher flächendeckend geimpft werden. Um die Übertragungskette dauerhaft und weltweit zu unterbrechen, tun zusätzlich Schutzimpfungen Not.
Ein besonderes Problem stellt das Auftreten von «impfbedingten Viren» (circulating vaccine-derived poliovirus, kurz: cVDPV) dar. Es handelt sich dabei um Mutationen des Lebendimpfstoffs, der bei den Schluckimpfungen zum Einsatz kommt. Diese Mutationen können Polioinfektionen auslösen – allerdings nur dort, wo weniger als 95 Prozent der Bevölkerung geimpft sind. Da dies in vielen Staaten Afrikas und Asiens der Fall ist, wird selbst in Ländern, die offiziell als poliofrei deklariert sind, immer wieder einmal cVDPV vermeldet.
Polio-Pralinen von Läderach Pünktlich zum Welt-Polio-Tag am 21. Oktober geht die süsse Kooperation von Läderach und Rotary in die nächste Runde. Schokolade verschenken ist einfallslos? Weit gefehlt! Mit den PolioPlus Pralinen, die Rotary gemeinsam mit dem Schweizer Traditions-Chocolatier Läderach kreiert hat, punkten Sie nämlich gleich doppelt: Sie machen Ihren Familienangehörigen, Freunden und Geschäftspartnern zum Fest eine süsse Freude – und Sie bewahren Hunderte von Kindern vor einem Leben mit Kinderlähmung. Erhältlich sind die PolioPlus-Pralinen in zwei verschiedenen Schachteln. Jede enthält 24 Läderach-Pralinen und ist im Rotary/EndPolioNow-Design bedruckt. Während Variante eins jedoch mit 24 Standardpralinen daherkommt, wartet Variante zwei mit insgesamt acht Pralinen auf, die das Rotary-Rad ziert. Der Preis pro Schachtel beläuft sich auf 30 (Variante eins) respektive 35 Franken (Variante zwei). Und jetzt der Clou: Von jeder verkauften Schachtel fliessen 15 bzw. 20 Franken an PolioPlus. Dank dem Einsatz der Bill & Melinda Gates Stiftung, die jeden von Rotary eingenommenen Franken verdreifacht, werden pro Schachtel auf diese Weise insgesamt 45 bzw. 60 Franken gespendet. Damit können 90 bis 120 Kinder gegen Polio geimpft werden. Nicht schlecht, oder? Bestellt werden können die süssen Lebensretter noch bis Mitte Dezember bei Rot. Oliver Rosenbauer. Er ist telefonisch unter 079 500 6536 oder per E-Mail an rosenbauero@who.int erreichbar. |