Seit drei Jahrzehnten setzt sich die Stiftung mine-ex für die Unterstützung von Landminenopfern ein und hilft Menschen, die durch Minen schwer verletzt wurden, beim Sprung in ein neues Leben. Rot. Marc Limacher, dessen Vater die Stiftung massgeblich mitaufgebaut und geprägt hat, trägt dieses Engagement mit Herzblut weiter. Im Vorfeld des 30-jährigen Jubiläums 2025 gibt er Einblicke in die Arbeit von mine-ex, spricht über Herausforderungen und zeigt auf, wie Rotary Clubs ein Teil dieses wichtigen Projekts werden könnten.
Marc, Du engagierst Dich mit viel Herzblut im Vorstand von mine-ex. Wie würdest Du die Entwicklung der Stiftung in den letzten 30 Jahren beschreiben? Was waren die grössten Meilensteine?
In den letzten 30 Jahren hat sich mine-ex von einer kleinen Initiative zu einer etablierten Stiftung entwickelt, die in Kambodscha und Afghanistan tätig ist. Eines der grössten Highlights war sicherlich die Unterstützung tausender Landminenopfer, denen wir durch Prothesen, Rehabilitationsprogramme und berufliche Ausbildungsangebote geholfen haben, wieder ein eigenständiges Leben zu führen. Besonders stolz bin ich darauf, dass wir uns immer treu geblieben sind: Unser Fokus liegt weiterhin ausschliesslich auf den Minenopfern und ihrer langfristigen Unterstützung.
Im Jahr 2025 feiert mine-ex sein 30-jähriges Jubiläum. Ein beachtlicher Erfolg! Was bedeutet dieses Jubiläum für Dich persönlich und für die Stiftung?
Für mich ist dieses Jubiläum ein Moment, um innezuhalten und auf das zu blicken, was wir erreicht haben. Es ist auch eine Gelegenheit, all den Menschen zu danken, die uns auf unserem Weg begleitet haben – besonders den Rotary Clubs, die uns von Beginn an unterstützen. Gleichzeitig ist es ein Ansporn, unsere Arbeit weiterzuführen, denn es gibt noch viel zu tun. Das Jubiläum ist also nicht nur ein Rückblick, sondern auch eine Einladung, unsere Mission in die Zukunft zu tragen.
Was motiviert Dich und das Team immer wieder aufs Neue, Euch für die Unterstützung der Landminenopfer zu engagieren?
Jedes Schicksal, das wir verändern können, gibt uns neue Kraft. Die Begegnungen mit den Betroffenen, die trotz ihrer schwierigen Situation so viel Lebensmut und Stärke zeigen, motivieren uns ungemein. Es ist einfach unglaublich zu sehen, wie ein Mensch, der durch eine Landmine schwer verletzt wurde, dank unserer Hilfe wieder laufen kann, eine Ausbildung macht oder sogar ein eigenes Geschäft eröffnet. Solche Erfolge treiben uns an.
Die Stiftung hat in den vergangenen Jahren viel erreicht – von Kambodscha bis Afghanistan. Gibt es eine Geschichte, die Dir besonders am Herzen liegt?
Eine Geschichte, die mich bis heute berührt, ist die eines jungen Mannes aus Kambodscha, der durch eine Landmine ein Bein verloren hat. Mit Unterstützung von mine-ex hat er eine Prothese bekommen und konnte später eine Berufsausbildung machen. Heute führt er ein kleines Geschäft und gibt anderen Minenopfern in seiner Region Arbeit und Hoffnung. Solche Geschichten zeigen, dass unsere Hilfe nicht nur das individuelle Leben verändert, sondern auch das Umfeld und die Gemeinschaft stärkt.
Für das Jubiläumsjahr 2025 habt Ihr Euch ein grosses Ziel gesetzt. Welche Rolle könnten die Clubs dabei spielen?
Die Rotary Clubs sind von Anfang an eine tragende Säule für uns. Wir hoffen, dass sie auch zum Jubiläum aktiv werden, indem sie entweder spenden oder eigene Events zugunsten von mine-ex organisieren. Jede Veranstaltung, sei sie gross oder klein, hilft uns, unser Ziel zu erreichen. Wichtig ist dabei vor allem, das Bewusstsein für die Situation der Landminenopfer zu schärfen. Denn es geht nicht nur um finanzielle Unterstützung, sondern auch um Solidarität und Mitgefühl.
Anstatt «nur» Geld zu spenden, könnten die Clubs Events für mine-ex organisieren. Hättest Du da vielleicht ein paar Ideen parat?
Da gibt es viele Möglichkeiten! Clubs könnten Benefizkonzerte veranstalten, einen Charity-Lauf organisieren oder auch ein gemeinsames Essen zugunsten von mine-ex ausrichten. Manchmal sind es auch ganz einfache Dinge, die eine grosse Wirkung haben, wie eine Tombola bei einem Clubabend oder eine Online-Spendenaktion. Es geht darum, kreativ zu sein und die Mitglieder zu mobilisieren. Jeder Beitrag, egal wie gross, ist wertvoll. Alle Clubs, die Hilfe brauchen bei der Organisation der Events, beim Marketing oder der Suche nach Sponsoren, dürfen sich gern an die Stiftungsräte von mine-ex wenden. Sie stehen, wo immer dies möglich ist, gern unterstützend zur Seite.
Mine-ex ist seit 30 Jahren ein Symbol für Hoffnung und Veränderung in schwer gebeutelten Regionen. Was möchtest Du den Rotariern, die bisher noch nicht aktiv dabei waren, mit auf den Weg geben?
Ich möchte ihnen sagen, dass sie mit wenig Aufwand eine grosse Wirkung erzielen können. Jede Spende und jedes Engagement – sei es in Form von Zeit, Geld oder Ideen – trägt dazu bei, das Leben der Landminenopfer nachhaltig zu verbessern. Manchmal unterschätzen wir, wie viel schon eine kleine Geste bewirken kann. Deswegen lade ich alle Rotarier ein, Teil dieser wichtigen Mission zu werden und mit uns gemeinsam etwas zu verändern.
Marc, was wünschst Du Dir persönlich für die Zukunft von mine-ex? Wie können wir sicherstellen, dass die Stiftung auch in den kommenden Jahrzehnten weiterwächst und ihr grosses Ziel erfüllt?
Ich wünsche mir, dass wir weiterhin Menschen erreichen und ihnen helfen können, ein neues Leben zu beginnen. Dafür brauchen wir natürlich die Unterstützung unserer Partner und Spender. Es ist wichtig, dass wir unsere Arbeit kontinuierlich weiterführen, neue Wege finden und innovativ bleiben. Aber vor allem wünsche ich mir, dass das Bewusstsein für das Schicksal der Landminenopfer nicht verloren geht. Solange die Rotarier da draussen bereit sind, uns zu unterstützen, bin ich zuversichtlich, dass mine-ex auch in Zukunft stark und wirkungsvoll bleibt.
Lieber Marc, wir danken Dir für das Gespräch.