Christoph Blaser, der neue Governor im Distrikt 1980, bringt nicht nur Fachwissen aus seinem beruflichen Leben als Apotheker mit, sondern auch jede Menge Leidenschaft für Rotary. Als langjähriges Mitglied des RC Lugano-Lago hat er an vielen Projekten mitgewirkt – immer mit dem Ziel, Menschen zu helfen und die Gemeinschaft zu fördern. Jetzt geniesst er es, als Governor die Clubs in seinem Distrikt zu unterstützen und frischen Wind ins rotarische Leben zu bringen.
Christoph, Du bist seit dem 1. Juli im Distrikt 1980. Was hat Dich persönlich motiviert, dieses Amt zu übernehmen?
Nach 27 Jahren im Rotary Club wollte ich sehen, was sich auf der Ebene des Distrikts und bei Rotary International abspielt. Es ist spannend, wie viele ehrenamtliche Kräfte hinter den Kulissen für Rotary wirken – oft ohne, dass die Clubs davon viel mitbekommen. Genau das betone ich bei meinen Besuchen in den Clubs, um das Engagement auf dieser Ebene sichtbarer zu machen.
Dein Distrikt umfasst viele unterschiedliche Clubs. Wie möchtest Du die Zusammenarbeit und den Austausch zwischen den Clubs in Deinem Distrikt fördern?
Mein Motto lautet «Gemeinsam für andere arbeiten». Diesen Ansatz bringe ich mit unserem Action Plan in die Clubs und ermutige die Clubs, die Zusammenarbeit mit Nachbarclubs zu intensivieren. Nach 25 Clubbesuchen kann ich sagen, dass viele Clubs bereits aktiv Freundschaften und gemeinsame Projekte pflegen – das ist grossartig und ich hoffe, das geht so weiter!
Welche Werte von Rotary sind Dir besonders wichtig, und wie möchtest Du diese während Deiner Amtszeit in den Vordergrund stellen?
Mir ist es wichtig, die EREY-Zahlung (Every Rotarian Every Year) zu fördern. In diesem Jahr feiern wir 100 Jahre Rotary in der Schweiz und Liechtenstein, und ich nutze die «100» symbolisch für die EREY-Beiträge: 100 Franken pro Mitglied und Jahr. Das möchte ich in den Clubs weiter vorantreiben.
Mit Blick auf das 100-jährige Jubiläum von Rotary Schweiz und Liechtenstein: Was sind für Dich die wichtigsten Meilensteine in der Geschichte von Rotary, die dieses Jubiläum besonders machen?
Ich betone in Gesprächen, dass es besser ist, von «dem Club, dem ich angehöre» zu sprechen, anstatt von «meinem Club». Die Gründungsmitglieder der 100-jährigen Clubs sind sicherlich nicht mehr da, aber der Geist der Clubs lebt weiter. Die aktuellen Mitglieder setzen sich mit derselben Energie für die Clubaktivitäten zugunsten Dritter ein. Also: Mission erfüllt!
Wie möchtest Du junge Menschen und neue Mitglieder stärker in die Arbeit von Rotary einbinden? Gibt es besondere Pläne, um Rotary für die nächste Generation attraktiv zu gestalten?
Es ist entscheidend, dass die Clubs sich kontinuierlich mit neuen Mitgliedern verjüngen. Ein bis zwei neue Mitglieder pro Jahr reichen aus, um den Austausch zwischen den Generationen zu gewährleisten und aufrechtzuerhalten. Es ist besser, kontinuierlich Mitglieder aufzunehmen, anstatt in Schüben – so hat jeder Zeit, sich einzuleben und die anderen kennenzulernen. Einige Clubs machen das bereits aktiv und verzeichnen beeindruckende Präsenzen.
Gibt es ein spezielles Projekt oder ein Thema, das Du während Deiner Amtszeit besonders fördern möchtest?
Die Rotary Foundation und die Clubs haben so viele tolle Projekte, dass man nicht immer neue Dinge erfinden muss, die das bestehende Gleichgewicht stören könnten. In diesem Jahr unterstütze ich besonders das Projekt VISITE, das sehr aktiv ist. Ausserdem möchte ich die EREY-Beiträge fördern – ein konkretes Beispiel ist der Verkauf eines Weins, der aus drei unterschiedlichen Sorten aus den drei Distrikten kreiert wurde. Ein perfekter Wein für das 100-Jahr-Jubiläum! Wir möchten zusammen 1000 Flaschen verkaufen, und der Erlös geht an die Rotary Foundation.
Zum Abschluss: Was bedeutet Rotary für Dich persönlich, und wie hat die Organisation Dein Leben beeinflusst?
Seit 27 Jahren ist das wöchentliche Clubtreffen ein fester Bestandteil meiner Agenda. Ich habe immer, wenn möglich, teilgenommen und oft eine Präsenz von mehr als 80 Prozent manchmal sogar 100 Prozent, erreicht. Die Treffen sind für mich eine Gelegenheit, meine Freunde zu sehen und über die kleinen und grossen Dinge des Alltags zu sprechen. Ich sehe die «Präsenzpflicht» eher als eine moralische Verpflichtung gegenüber mir selbst und den anderen Mitgliedern: Ich komme, weil es mich interessiert, und ich freue mich, dich zu treffen. Genau wie Familienangehörige oder nicht-rotarische Freunde bereichert Rotary mein Leben und ermöglicht es mir, Gutes zu tun, was mir eine unbezahlbare Freude bereitet.